Projekt "Margot Friedländer - ein Leben, das verbindet"
Projekt "Margot Friedländer - ein Leben, das verbindet"
Eine spannende Kunstinstallation am Jugendtreff JEFF Lütjenburg ist fertig
Seit dem 01. Juli 2025 ist sie fertig. Zwischen den Bäumen auf dem Parkplatz zwischen dem TSV Lütjenburg Sportlerheim und den Jugendtreff JEFF Lütjenburg in der Kieler Straße 38 spannen sich blaue Schnüre zu einer großen Kunstinstallation.
Zur Würdigung von und Erinnerung an Margot Friedländer entstand mit dem JEFF mit Unterstützung von dem Künstler Mathias Wolf diese in der Sonne schimmernden Netze. Auch ein Herz ist zu entdecken.
Bürgermeister Dirk Sohn zeigt sich sehr erfreut. „Als Frau Daniela Thedens vor ein paar Wochen mit dieser Idee zu mir kam,“ sagt er über die Leiterin des JEFFs, „war ich sofort begeistert, konnte mir aber noch nichts darunter vorstellen.“ Sohn selbst fuhr nach Feierabend öfter einmal an dem Parkplatz vorbei um die Entwicklungen zu bewundern. Er ist sehr dankbar, dass Herr Wolf mit seinem Engagement und Wissen dieses Projekt unterstützt hat. „Es ist in der heutigen Zeit sehr wichtig geworden zwischen Mensch bzw. Religion und Politik zu unterscheiden.“ Sohn hofft, dass dies bei der Betrachtung der verwobenen Bäume passiert.
Wolf erklärte, dass er die Idee Margot Friedländer mit Netzen zwischen den Bäumen einen Erinnerungsort zu schaffen sehr interessant fand. „Sucht nicht nach dem, was euch trennt. Sucht nach dem, was euch verbindet“ war einer der Aufrufe von Margot Friedländer, die im Mai mit 103 Jahren verstorben war. Sie überlebte den Holocaust als einzige ihrer Familie und trat selbst im hohen Alter zum Teil drei Mal pro Woche vor Menschen auf um für Versöhnung und ein Miteinander zu sprechen.
Dies war auch der Grund, warum Frau Thedens die Idee zu der Installation hatte. „Im Jugendtreff leben wir diese Vernetzung“, so Thedens. „Jede Person kann so kommen, wie sie ist. Es ist egal welches Geschlecht, welche Religion, welche Überzeugung oder welche Stimmung.“ Thedens ist ein respektvolles Miteinander im JEFF wichtig. Die Besucherinnen und Besucher wissen, dass sie dort so akzeptiert werden, wie sie sind. „Und das macht das JEFF zu meinem Lieblingsort in Lütjenburg“, sagen zwei Besucher des Jugendtreffs.
Und so entstand unter Anleitung von Wolf mit den Jugendlichen über mehrere Wochen der kleine Gedenkort für ein Miteinander. Auch die Info-Tafeln sind mit den Besucherinnen und Besuchern des JEFFs entstanden. Selbst Schulklassen waren schon dort um sich über das Leben von Margot Friedländer zu informieren. „Das geschah bereits während das Kunstwerk entstand“, erzählt Wolf begeistert. Er wurde immer wieder auf dem Parkplatz von neugierigen Passanten, angesprochen, was dort denn gemacht wird. „Die Reaktionen waren durchweg positiv. Sofort entstanden Verbindungen zu der Idee“, so Wolf weiter.
Thedens ergänzt, dass Margot Friedländer bei vielen Jugendlichen durch SocialMedia bekannt ist. „Sie war auch einmal in Lütjenburg an der Schule“, ergänzt Sohn. Doch das ist viele Jahre her und die Themen „Respekt“, „Versöhnung“ und „Miteinander“ sind aktueller denn je. „Vielleicht denkt der eine oder die andere ja im Vorbeigehen einmal darüber nach, wenn die blauen Netze in der Sonne funkeln“, hofft Sohn.
Die Installation wird noch bis Herbst auf dem Parkplatz zu bewundern sein.