Bericht Einwohnerversammlung Stadt Lütjenburg
Lütjenburg (rr) In der Turnhalle der Grundschule in der Plöner Straße fand am vergangenen Dienstag die städtische Einwohnerversammlung statt, zu der die Bürgervorsteherin Jutta Zillmann eingeladen hatte. Pünktlich das „Willkommen in der Stadt fürs Leben“ an die etwa 90 Gäste, die bei der Abarbeitung der Tagesordnung dabei sein wollten. Die Tagesordnung beinhaltete die Themen Bautätigkeiten, Offene Ganztagsschule, Aufnahme von freundschaftlichen Beziehungen zu Polen und Allgemeines.
Das Glasfasernetz ist abgeschlossen, fast alle Probleme sind gelöst bis auf den Bereich Hopfenhof und Niedermühlenweg. Auch das Thema „Zebrastreifen“ in der Schönberger Straße war im Gespräch. Hier wird auf eine erneute Entscheidung des Kreises gewartet. „Wir werden weiterkämpfen“, so der Bürgermeister, sollte es erneut zur Ablehnung der Errichtung eines Zebrastreifens kommen. Auch bei der Beleuchtung über Nacht tut sich etwas. Die Straßenbeleuchtung wird wieder während der gesamten Nacht eingeschaltet, auch um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der dunklen Jahreszeit wieder zu erhöhen.
Für die Straßenbeleuchtung erfolgt die Umstellung auf digitale und intelligente Steuerung vom PC aus, die Helligkeit ist einstellbar „Wir sind im digitalen Bereich gut aufgestellt“, so Bürgermeister Dirk Sohn.
Zurzeit entstehen an verschiedenen Standorten Mehrfamilienhäuser, wie am Kahlenberg oder am Kreisel in der Friederike-Henrici-Straße. Und damit können wir der hohen Nachfrage nach Mietwohnungen begegnen. Das Programm zur Erneuerung der Straßen im Stadtgebiet ist angelaufen, zur Zeit wird die „Hahnenkoppel“ erneuert. Bei diesen Baumaßnahmen werden die Anlieger intensiv eingebunden. Im Stadtgebiet gibt es immer wieder Vandalismusschäden, wie zum Beispiel an den Bushaltestellen oder Graffiti an verschiedenen Wänden. „Nicht alle Graffitis sind Kunstwerke“. Gesprühtes „Holstein Kiel“ ist das Reizwort. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei, „wir müssen den Sprüher auf frischer Tat ertappen, da sind wir weiterhin am Ball“, so der Bürgermeister weiter. Videoüberwachung ist nicht so einfach möglich, da gibt es hohe rechtliche Hürden, aber auch hier wird es Lösungen geben. Vandalismusschäden bleiben für die Stadt ein Dauerthema und ist mit jährlich 15.000 Euro Schadensumme behaftet. Klimaschutz auch in Lütjenburg. Da wird zusammen mit den Stadtwerken viel umgesetzt. Photovoltaikanlagen kommen auf die Grundschule und auf unser Förderzentrum. Gebäude der Stadtwerke sind bereits ausgestattet und hilft die Stromkosten der Stadt deutlich zu senken.
Dann stand das Thema „Offene Ganztagsschule“ auf der Tagesordnung. Da haben sich alle Beteiligten gute Gedanken gemacht. Ab August 2026 sollen zunächst alle Kinder der ersten und zweiten Klassenstufe einen Anspruch haben. In den Folgejahren wird das noch auf die dritten und vierten Klassenstufen ausgeweitet. Es gibt einen Rechtsanspruch von einem Betreuungsumfang von acht Stunden (incl. Unterrichtszeit) an fünf Werktagen, das soll in Teilen auch in den Ferien gelten. „Zu hoffen bleibt jedoch, dass das Land seine Förderzusagen einhält, ansonsten können wir uns die erforderlichen Baumaßnahmen nicht leisten“, so der Bürgermeister.
Soll es so kommen, fördert das Land mit bis zu 85% die erforderlichen Baukosten. Die Stadt Lütjenburg ist mit 15% dabei. Das bedeutet bei den bisherigen Planungen dann zirka 360.000 Euro, die die Stadt aus eigenen Mitteln aufbringen muss. Die laufenden Betriebskosten sollen dann künftig mit 75 % gefördert werden und es bleibt noch abzuwarten wie das Land sich zu möglichen Elternbeiträgen äußert.
Im vergangenen Jahr gab es den Besuch einer polnischen Delegation. „Das war eine herzliche Zusammenkunft“, so die Bürgervorsteherin Jutta Zillmann. Stadtverordnete und weitere Interessierte haben sich intensiv mit dem Thema einer möglichen Partnerschaft beschäftigt. Hierzu gab es in einem sehr feierlichen Rahmen die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der Stadt Kobylin in Polen, das hatte Jutta Zillmann in ihrer dortigen Ansprache deutlich gemacht. Diese Erklärung, die zur Partnerschaft führen soll, ist beiden Seiten von großer Bedeutung. „Wir wollen ein Zeichen setzen“, so die Bürgervorsteherin. Wichtig ist ihr, dass der Austausch klappt. Auch die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge ist der Stadt sehr wichtig. Es hatte im Februar 2022 Sammelaktionen gegeben. Seitdem sorgten vier Hilfstransporte ins 730 km entfernte Kobylin zur Unterstützung bei der Versorgung der dort „gelandeten“ ukrainischen Flüchtlinge. Noch mal 250 km weiter liegt die ukrainische Grenze, wohin viele medizinischen Bedarfsartikel verbracht wurden.
Dann hatten viele Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit Fragen zu stellen.
Es ging um den Unfallschwerpunkt an der B202-Königsberger Straße, dazu wird es eine Ampelanlage für den Fahrzeugverkehr geben, um die Unfallzahlen zu senken.
Auch Fragen zu den Straßensanierungen gab es.
„In Lütjenburg gibt es leider keinen Redakteur der Kieler Nachrichten mehr, weshalb kaum noch Berichte über unsere Stadt erscheinen.“ Da bleibt die Bürgervorsteherin am Ball, um in der KN wieder mehr Präsenz zu bekommen.
Nach zwei Stunden wurde der interessante Abend beendet. Zum Abschluss: „Wer hat noch eine Frage, eine Anregung, ein Lob. Danke für ihre Aufmerksamkeit, wir wünschen einen guten Heimweg“.